Um den Schüler:innen ein selbstbestimmtes und selbstständiges Arbeiten zu gewährleisten, gibt es in der Rupert-Neudeck-Schule von Montag bis Freitag Lernbürozeiten in denen die Schüler:innen in
Deutsch, Mathematik und Englisch an differenzierten Aufgaben auf verschiedenen Niveaus selbstständig arbeiten. Zu Beginn der Woche legen die Schüler:innen, gemeinsam mit den Lehrkräften,
individuelle Wochenziele für die drei Hauptfächer im Lernbüro fest. Am Anfang einer jeden Lernbürostunde überlegen sie sich zunächst, mit welchem Fach sie anfangen möchten und was später
bearbeitet wird. Dabei ist es möglich, dass sich die Schüler:innen mit dem Tischnachbarn absprechen, um Lernpartnerschaften zu bilden.
Grundsätzlich sollen alle Schüler:innen in den Lernbürostunden 2 Std. Mathe, 2 Std. Deutsch und 1 Std. Englisch bearbeiten. Wenn Schüler/innen in einem Fach etwas weniger Zeit benötigen, können sie diese Zeit in ein anderes Fach „investieren“.
Die Arbeit im Lernbüro verläuft immer in der gleichen Struktur – dabei hilft unsere Lernbüro-Uhr. Zu Beginn einer jeden Lernbürostunde gibt es eine Organisationsphase, in der die Schüler/innen sich für ein Fach und eine Aufgabe im entsprechenden Lernplan entscheiden. Dies wird in der Lernbüroliste im Klassenraum festgehalten, um einen Überblick zu erhalten.
Wenn ein/e Schüler:in beispielsweise das dritte Mal am gleichen Fach arbeiten möchte, gibt die Lehrkraft einen Hinweis, dass auch die anderen Fächer noch bearbeitet werden müssen, in der Regel erfolgt dann auch eine kurze Beratung durch die Lehrkraft. Im Anschluss an die erste Organisationsphase beginnt eine Phase der Stillarbeit, in der die Schüler:innen eigenständig an den Aufgaben arbeiten. Die anwesenden Lehrkräfte unterstützen die Schüler:innen bei der Bewältigung der Aufgabe.
Die zweite Organisationsphase verläuft meist ruhig und fließend, einige Schüler:innen arbeiten einfach weiter, andere suchen sich eine/n Partner:in und arbeiten im “Flüstermodus”. In dieser Phase können Schüler:innen nach Absprache mit der Lehrkraft auch im Nebenraum (Differenzierungsraum) arbeiten. Damit die Schüler:innen selbstverantwortlich arbeiten können, sind die Materialien so gestaltet, dass sie mit Lösungen selbstständig ihre Arbeiten kontrollieren können.
Die Lernpläne für die Fächer sind strukturell ähnlich aufgebaut, damit die Struktur und die Zeichen für alle Fächer und Klassen gleich und damit leicht zu merken sind. Am Anfang eines jeden Lernplans stehen das Ziel der Unterrichtsreihe und die Kompetenzen, die erreicht werden. Vor jedem Lernschritt sind diese Kompetenzen in Form von “Ich-kann-Sätzen” ebenfalls angeführt.
In der Regel müssen die Schüler:innen am Ende eines Lernschritts eine Aufgabe bei der Lehrkraft abgeben, um zu zeigen, dass sie den Lernschritt bearbeitet und verstanden haben. Gekennzeichnet ist dies durch ein Stopp-Schild am Ende des Lernschritts.
Anschließend tragen die Schüler:innen am Ende jeder Lernbürostunde in ihr Logbuch ein, was sie gelernt und bearbeitet haben – und zwar so, dass sie später auch noch wissen, was sich hinter diesem Eintrag verbirgt. Um noch zusätzlich die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zu stützen, reflektieren die Schüler:innen gemeinsam mit der Lehrkraft die Arbeitsintensität in der Lernbürostunde, die dann auch in einer Liste vermerkt wird.
Nach der Bearbeitung der einzelnen Lernschritte erhalten die Schüler:innen eine Checkliste mit „Ich kann-Sätzen“ und dazugehörigen Übungen, um sich dann selbstständig und eigenverantwortlich auf die Klassenarbeit vorzubereiten.